Landschaftsbau – Gondwanaland Riesentropenhalle

Standort: Zoo Leipzig, Bausumme: 1 Mio. Baujahr/Fertigstellung: 2011

Dreieinhalb Jahre haben die Bauarbeiten des 67-Millionen-Euro-Projekts gedauert. Die 36 Meter hohe Tropenhalle ist das größte Projekt, das der Zoo Leipzig im Rahmen seines innovativen Konzeptes „Zoo der Zukunft“ umsetzt. Das Klimasystem des hochmodernen Baus nutzt natürliche Ressourcen wie die Sonneneinstrahlung, Regenwasser- und Wärmerückgewinnung sowie Wärmespeicher.

Die Pflanzenwelt in Gondwanaland besteht aus mehr als 16.000 Pflanzen aus 500 Arten. Der gestufte Vegetationsaufbau, von Bodendeckern bis hin zu den Baumriesen, gibt die natürlich gewachsene Struktur des Regenwaldes optisch wieder. Den Regenwald Afrikas vertreten etwa die „Goldfruchtpalme“ oder die mächtige „Afrikanische Ölpalme“. Angrenzend weisen regionaltypische Bambusarten den Weg nach Asien. Farbe bringen etwa die blütenprächtigen Orchideen ins Spiel und ein tropischer Nutzgarten klärt über die Vielfalt exotischer Früchte und Gewürze auf.

Der größte Baum, der bis nach Leipzig transportiert wurde, ist ein „Ficus nitida“, eine „glänzende Birkenfeige“. Der Baumkoloss ist derzeit rund 13 Meter hoch und wiegt an die 6000 Kilogramm. „In der Halle kann er noch bis zu 20 Meter hoch wachsen“, erklärt der Experte für Innenraumbegrünung bei der Wuppertaler Firma Leonhards, die in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen feiert und mit teils schwerer Technik das Dschungel-Flair in die bis vor zwei Monaten noch kahle Halle gebracht hat.

Eine der absoluten Baum-Schönheiten ist die „Bucida buceras Shady Lady“, die „Schwarze Olive“ im Ozelotgehege. Sie hat eine Höhe von knapp 12 Metern, besitzt kleine filigrane Blätter und trägt creme-gelbe bis weiße Blüten. Das seltenste Exemplar, das in Gondwanaland zu betrachten sein wird, ist die „Delonix regia“ (Flammenbaum). Ihre hellgrünen Blätter stehen im Kontrast zu den leuchtend roten Blütenständen, deren Abbildung auf vielen Briefmarken tropischer Länder festgehalten ist. Den tropischen Nutzgarten prägen typische Tropenbäume wie Mango, Sternfrucht und die Kokospalme.

Bausumme
1 Mio.

Fertigstellung
2011

Bauherr
Zoo Leipzig

GaLa-Architekten
Röntz Landschaftsarchitektur, Berlin


Suche, Transport und Bepflanzung

Bereits Ende 2008 ging ein Team mit Vertretern von Leonhards und Zoo Leipzig auf Reisen, um in aller Welt die passenden Bäume für Gondwanaland zu suchen. „Malerisch gewachsen“, wie man es im Fachjargon bezeichnet, sollten die Bäume sein. Nicht „durchkultiviert“, wie man es in Europa gewohnt ist. In Baumschulen Thailands und Malaysias, auf die manchmal nur ein verwittertes Holzschild am Straßenrand aufmerksam machte, wurde das Team fündig. Zoodirektor Dr. Jörg Junhold freut sich über die Ausbeute: „Es sind tolle Exemplare, die Reisen haben sich gelohnt und unser Regenwald in Mitten von Leipzig wird stellvertretend für das sensible Ökosystem als Abbild dienen.“

Auch für die erfahrenen Grünexperten von Leonhards war das Projekt eine anspruchsvolle Aufgabe: „Die Größe und Anzahl der Baumriesen war eine ganz neue Herausforderung“, sagt Hans Christian Leonhards. Die Bäume wurden in 15 Meter langen klimatisierten Containern nach Rotterdam verschifft, standen anschließend mehrere Monate in Spezial-Gewächshäusern, um sich zu akklimatisieren und an die europäischen Lichtverhältnisse zu gewöhnen, bevor sie dann per Thermo-Lkw nach Leipzig kamen.

Sie interessieren sich dafür, ein Projekt mit uns umzusetzen?

Stellen Sie ganz einfach eine unverbindliche Anfrage über unser Formular.